Das Palais Leuchtenberg
Vom Stadtpalais zum Finanzministerium
Nur drei Jahre wohnte Eugène de Beauharnais in seinem
neuen Palast. 1824 erlag er einer Reihe von Schlaganfällen. Auguste Amalie führte die Hofhaltung in seinem Sinne weiter. Als sie 1851 starb, hatte die Familie
Leuchtenberg kein Interesse mehr an dem Münchner Palast. Die Töchter hatten in auswärtige Fürstenhöfe geheiratet, der Sohn Maximilian lebte als Ehemann
einer Zarentochter in Russland. Nach dessen Tod 1852 verkaufte seine Witwe das Leuchtenbergpalais an Luitpold, Ludwigs jüngsten Sohn und späteren
Prinzregenten von Bayern.
Nach dem Ende der Wittelsbacher Monarchie 1918 wurde der Unterhalt des kostspieligen Gebäudes zunehmend zur Last. Die Stallungen wurden zu einer Autogarage
umgewandelt, in die Bauten an der Kardinal-Döpfner-Straße zogen Läden ein. Der Besitzer, Kronprinz Rupprecht von Bayern, hielt sich nur noch eine bescheidene
Wohnung, gab jedoch bis Anfang 1933 in den einstigen Prunkappartements eine Reihe von Empfängen. Während des Nationalsozialismus plante das staatliche
Hochbauamt die Angliederung des Palais an die Musikakademie, jedoch machte die Ausbombung 1943 diese Pläne hinfällig. 1945 war der Bau eine Ruine, lediglich
die tragenden Mauern hatten überdauert.
Als 1957 der Freistaat Bayern die Gebäudereste erwarb, entschloss man sich für den Abriss und die "millimetergenaue" Wiederherstellung des
zerstörten Hauptbaus als Sitz des Finanzministeriums. Beim Wiederaufbau von 1963 bis 1967 wurde der Grundriss allerdings ganz auf die Bedürfnisse des
Ministeriums zugeschnitten und über einem funktionalen Stahlbetonskelettbau lediglich die äußere Erscheinung der Fassade rekonstruiert. Nach wie vor blieb
aber die Bestimmung des Obergeschoßes als "Beletage" gewahrt. Hier liegen auch die Räume des Ministers und seines Büros.
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